Montag, 30. Mai 2011

Just Think of what the Dormouse Said, Alice!

Ich bin müde und habe Kopfschmerzen und mein Journal hinkt hinterher und heute war der erste Tag meiner letzten Woche in Irland. Irgendwie ist das alles sehr viel zu verkraften. Ich habe heute früh eine halbe Stunde im Bett gelegen und alles in meinem Kopf hin und her gewälzt... hm... die ganze Geschichte würde mehr Sinn haben, wenn ich den Eintrag von gestern schon geschrieben hätte. Und irgendwann in der Zukunft werde ich den Eintrag von gestern geschrieben haben werden und dann kann man hoffentlich alles schön zusammengefügt mit viel Sinn und ohne nervige Lücken von ca. 6 Tagen lesen. Ja.
Was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass ich heute früh ein bisschen wehmütig war. Es wäre schön, wenn ich all die schönen Dinge und die netten Menschen und einige Pubs in einen Beutel packen und mit nach Deutschland nehmen könnte, aber dann wäre es dort bestimmt schrecklich überfüllt und das wollen wir ja auch nicht. Immerhin muss ich nur noch morgen allein überstehen, dann zensiert zensiert zensiert.

Irgendwann habe ich mich dann nach draußen getraut, wo den ganzen Tag herrlichster Sonnenschein war. Ich bin quer durch die Stadt gelaufen, weiter als ich (meiner Ansicht nach) jemals einfach nur so durch Dublin gelaufen bin (denn, wie ich dem Leser vielleicht erzählen sollte, damit er den Sinnzusammenhang dieses Textes vielleicht einigermaßen nachzuvollziehen vermag, ich bin seit gestern Abend wieder in Dublin)... ich habe im Stephen's Green einen Smoothie getrunken und ein kleines Stückchen weiter den Geheimtipp-Park meines Reiseführers gefunden, der wirklich viel ruhiger und nicht ganz so dem Stadtlärm geöffnet ist. Und auf dem Weg zurück zum Nordende der Stadt (wo ich wohne) bin ich spontan ins Kino gegangen. In 'Pirates' 4 (dessen Ende stark nach einem 'Pirates' 5 aussieht). Spätestens danach war ich gründlich aufgeheitert.

Jetzt sitze ich hier und warte darauf, dass meine Kopfschmerzen weggehen, aber da sie das nicht tun, werde ich jetzt wohl schlafen gehen. Danke. Gute Nacht.

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Mood: Sick nauseated-sick

Montag, 23. Mai 2011

Well, Nothing Is Quite What It Seems

Der Countdown wird sogar noch später als ich zuerst angenommen hatte vervollständigt. Aber alles der Reihe nach.
An diesem Montag bin ich nach einem Frühstück in der zugigen Hostelküche nach Tipperary aufgebrochen. Wenn man von Killarney nach Tipperary fahren will, hat man die Wahl zwischen erst nach Cork und dann nach Cahir zu fahren (6 Stunden) oder erst nach Limerick und dann nach Bansha (5,5 Stunden). Für alle, die sich nicht so richtig mit der Geographie Irlands auskennen: Killarney und Tipperary liegen ungefähr auf einer Ost-West-Linie. Die Wahl liegt zwischen erst einige Stunden nach Südenosten und von dort nach Norden oder umgekehrt einige Stunden nach Nordosten und dann nach Südosten zu fahren. Da mir der Umweg über Cork doch recht weit erschien, habe ich mich fröhlich für Limerick entschieden, wo ich mich ja jetzt so gut zurechtfinde.

In Bansha bin ich prompt aufgelesen worden. Im Glen of Aherlow ist immer noch alles beim Alten, und das, obwohl ich ein halbes Jahr lang nicht mehr dort war. Da meine sehr geehrte Gastgeberin einiges in Tipperary Town zu erledigen hatte, habe ich eine ausgedehnte Tour dieses kleinen Ortes bekommen und, wider Erwarten, habe ich einige Dinge gesehen, die mir ansonsten in meinem Auslandsjahr noch NICHT begegnet sind! Zum Beispiel habe ich eine Garda-Station von innnen gesehen. Die Gardaí sind die Polizisten Irlands, auch „the guards“ genannt (und 'Garda' wird tatsächlich so ausgesprochen, wie man es schreibt. 'Garda'. 'Gardaí' allerdings nicht).

Weiterhin habe ich ein Petterson-Buch auf Englisch vorgelesen, was ich immer noch äußerst befremdlich finde, Fisch gegessen, Wein getrunken und viel geredet. Und als ich meine Absicht geäußert habe, nur zwei Nächte in Tipperary zu bleiben und die Familie danach nicht weiter zu belästigen, wurden meine Pläne sofort für mich umgestülpt, das heißt, dass ich bis zum Sonntag bei ihnen bleibe und dann erst nach Dublin fahre. Offenbar mag man mich hier. Hollari, hollaro!

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Mood: Loved impressed-loved

Sonntag, 22. Mai 2011

Perhaps You Should Be Coming Back Another Day!

Heute war einer von diesen Tagen...

Ich hatte heute fest vor, mein Frühstückspicknick von vor zwei Tagen zu wiederholen. In der Nacht hatte es offenbar sehr gestürmt (... ich habe nichts mitbekommen...) und früh waren die Straßen sehr nass, aber der Himmel war stellenweise blau. Ich habe Proviant gekauft und bin zum Nationalpark gewandert. Alles sah gut aus.



Sobald ich eine schöne Stelle am See gefunden hatte, hat es angefangen, zu regnen. Ich musste im Windschatten an einem Baum lehnend frühstücken. Auf dem Rückweg ist die Sonne wieder rausgekommen (typisch) und ich konnte schön auf einer Bank trocknen.

Etwa zwei Stunden später der zweite Versuch: Ich bin wieder im Sonnenschein bis zum See gekommen, habe einen schönen Baum gefunden, mein Festmahl ausgepackt, noch schnell ein paar Fotos gemacht...





... und zwei Minuten später war die Sonne verschwunden und es hat wieder geregnet. Nun ja. Ich habe mich ja freiwillig für das Land des ewigen Winters entschieden.

Trotzdem war es insgesamt ein recht schöner Tag, ich habe etwas getan, was ich schon immer mal tun wollte (und zwar auf einen dieser unglaublich riesigen Bäume klettern. Ja. Ich bin ein Kind. Ich weiß), ich habe später zum Aufwärmen viel Tee getrunken und ich habe noch einmal meine Lieblingsstellen in Killarney gesehen.
Morgen fahre ich weiter zu meinen/unseren Freunden im Glen of Aherlow, das heißt, dass die nächsten Tage wahrscheinlich später nachgetragen werden müssen. Verzaget nicht, Kameraden.

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Ach, ja, und Tommy ist anscheinend doch heute weitergefahren. Meine Herrn.



Mood: Exhausted drained-exhausted-groggy-tired-sleepy

Samstag, 21. Mai 2011

You Choose the Door, You Choose the Path!

Heute hat es gegossen. Der Tag war ein einziger Regenguss und ich glaube, keiner verübelt es mir, dass ich da nichts unternommen habe. Stattdessen habe ich gelesen, geschrieben und eine ganze Lateinlektion geschafft (worauf ich sehr stolz bin). Außerdem bin ich gerade dabei, mich gegen hartnäckige Einladungen in den Pub zu wehren. Man (ich) kann nicht jeden Abend trinken. Leider sehen das meine neuen Bekanntschaften, ein Italiener und der besagte Tommy vom letzten Abend, der doch noch einen Tag länger geblieben ist, was bedeutet, dass ich gestern vollkommen unbegründet zum lange Ausgehen genötigt worden bin - also, leider sehen die beiden das ein bisschen anders. Aber ich halte mich gut.
Es ist sehr lustig hier. Vorhin haben wir zu dritt abgewaschen, das heißt, der werte Herr Thomas und ich haben abgewaschen, bzw. -getrocknet, während der Italiener Manager gespielt hat und mit kritischem Blick und "You can do better" um uns herumgegangen ist.


Hihi.

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Vorhin hat Tommy gesagt, dass er morgen dann aber wirklich fährt. (Ich glaube es ja nicht. Aber nun gut. Er wollte übrigens ausdrücklich namentlich genannt werden.)

Mood: Silly crazy-silly-weird

Freitag, 20. Mai 2011

How Can You Know this Way, not that?

An dieser Stelle wären Fotos schön gewesen, denn natürlich war an dem einzigen Tag, an dem ich ohne Fotoapparat losgegangen bin, strahlender Sonnenschein. Nun, zumindest manchmal. Zumindest so viel, dass ich, als ich mich nach zwölf aus meinem gemütlichen Bett gequält habe, mit viel Proviant in den Nationalpark gewandert bin und dort ein Picknick in der Sonne gemacht habe (Nur zur Erklärung: Eigentlich schlafe ich sonst nicht so viel, aber da ich die ganzen Abende zuvor weg war und die Busfahrt mich ziemlich ausgelaugt hatte, bin ich ausnahmsweise sehr lange im Bett geblieben und habe Sherlock Holmes gelesen. Es war himmlisch).

Der Nationalpark ist immer noch genauso schön wie beim letzten Mal, als ich hier war, wenn nicht noch schöner. Jetzt hat hier auf der Grünen Insel wirklich der Frühling eingesetzt, die Bäume sind voller Blätter, überall blüht es. Am Fluss stehen Lilien. Es ist so schön, dass den ganzen Park am liebsten in ein großes Paket packen und mitnehmen würde. Das Rotwild war auch wieder da.

Irgendwie habe ich es an diesem Tag auch geschafft, mich zu verlaufen. Es hat zwar nur ein paar Minuten gedauert, dann wusste ich wieder, wo ich war, aber es war trotzdem ein beängstigendes Gefühl. Ich habe sonst einen ziemlich guten Orientierungssinn. Und es waren auch überall Pfade in der Nähe, früher oder später wäre ich schon auf einen gestoßen, selbst wenn ich richtungsverwirrt geblieben wäre... aber vielleicht sollte ich doch nicht einfach immer blindlings in den Wald hineinrennen, sobald ich einen sehe (das macht aber Spaß)(sei still).

Weil ich erst so spät aufgestanden bin, war auch schon der Großteil des Abends vorbei, als ich wieder im Hostel angekommen bin. Beim Essen habe ich diverse Personen kennengelernt, von denen diverse mich dazu genötigt haben, abends mit in einen der örtlichen Pubs zu gehen, und die mir vorhin noch diverse Konsequenzen angedroht haben, sollte ich dies nicht in meinem Journal erwähnen. Also hier, in Originalton: "TOMMYS LETZTER ABEND IN KILLARNEY WAR TOTAL GEIL!" (Es war nicht Tommys letzter Abend in Killarney, aber dazu später mehr.)

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Mood: Pleased cheerful-chipper-happy-pleased-refreshed-rejuvinated

Donnerstag, 19. Mai 2011

It's such a Long, Long Way to Fall

In meinem Fall sollte es eher heißen: "It's such a long, long way to go"... und zwar von Galway nach Killarney. Auf der Karte sieht es nicht sehr weit aus, aber irgendwie schaffen die Busfahrer es, daraus eine Fahrt von fünfeinhalb Stunden zu machen. Ich fahre gern mit dem Bus durch Irland, aber das macht so müde...

Ich glaube, man sieht besonders gut, wie lange ich schon in Irland bin, daran, dass ich mich mittlerweile in Limerick auf dem Busbahnhof problemlos zurechtfinde. Ich habe selbst Iren darüber reden hören, wie unübersichtlich dort alles ist, aber an diesem Donnerstag habe ich nicht nur meinen Bus nach Killarney problemlos gefunden, das alles lief auch noch sehr entspannt.

Killarney ist klein und niedlich wie immer.

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Im zweiten Bus hatte ich übrigens kurzzeitig einen Schreckensmoment, weil ein Mensch eingestiegen ist, der nicht nur so angezogen war wie mein schuftiger Gastgeber in Clare, sondern auch von hinten ungefähr so aussah... er war es aber nicht. Das waren ein paar bange Minuten.

Mood: Tired drained-exhausted-groggy-tired-sleepy

Mittwoch, 18. Mai 2011

To Try this One or Try Them All?

Irgendwie hat es Galway an sich, dass man ständig in Pubs landet, obwohl man eigentlich fest vorhatte, schlafen zu gehen...
Trotzdem bin ich heute Morgen zu meiner Connemara-Bustour aufgebrochen, die sehr nett war - fast schon im familiären Rahmen, denn a) war der Bus sehr klein und b) die Teilnehmerzahl begrenzt.
Connemara ist sehr wild und wild-schön, wie man hier



und hier



sehen kann.

Aber am meisten hat mich Kylemore Abbey beeindruckt. Das Herrenhaus hat natürlich seinen ganz eigenen Charme, wenn man Häuser mit Billardzimmern und Türkischen Bädern mag oder sich, wie ich, gern vorstellt, wie die Leute in diesen Häusern vor Jahren und Jahren gewohnt haben - aber eigentlich ist es die sehr dramatische Umgebung, in der Kylemore Abbey liegt, die diesem Ort so viel Atmosphäre verleiht.
Hier die allseits bekannte Postkarten-Ansicht:



Ich bin schon wieder zu müde, um mehr zu schreiben... morgen fahre ich nach Killarney. Bäume, ich komme.

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Mood: Full complacent-content-full-indifferent-relieved-satisfied

Dienstag, 17. Mai 2011

Oh, Tell Us, Are You Big or Small?

Ich bin eigentlich nie "big", egal, aus welchem Blickwinkel, aber heute gibt es auch nur einen kurzen Eintrag, denn heute habe ich einen unspektakulären Tag eingeschoben, um noch mal Einkaufen zu gehen, mit meinem Lateinpensum hinterherzukommen ("Lateinpensum" - ein Wortspiel in sich...) und Galway noch einmal in tiefen Zügen zu genießen. Ich bin durch die Läden gestrichen, habe Die Beste Heiße Schokolade To Go In Ganz Galway getrunken, auf dem Eyre Square gesessen, den Tauben zugeschaut und den Straßenmusikern zugehört. Und das ist auch schon alles. Es ist ein seltsames Gefühl, zu wissen, dass ich in einem oder zwei Monaten nicht wieder herkommen werden, normalerweise waren meine Stadtrundgänge immer von einem gewissen "Das merke ich mir für später" begleitet und jetzt muss ich immer denken: "Ach, nein, stimmt... mein Jahr ist bald vorbei..."
Das fühlt sich aber nur ein kleines bisschen wehmütig an. Vielmehr habe ich das Gefühl, dass ich ein kleines Stück von Irland mit nach Hause nehmen werde. Und ich bin mir sicher, dass ich irgendwann zurückkommen werde...

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Mood: Thoughtful contemplative-nostalgic-pensive-thoughtful

Confusiël uses Pens

Irland, Tee und zum Sterben schöne Bilder.

Cunning Pens

Erfahrt mehr...
...über dieses Journal!

Music for the Scatterbrained


Soundtrack [Walt Disney]
Alice in Wonderland


Tori Amos
Under the Pink


Suzanne Vega
Solitude Standing

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Zuletzt aktualisiert: 30. Mai, 22:24

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