Sonntag, 3. Oktober 2010

The Siege of the Grand Parade

So. Ich bin wieder da, nach einem Nachmittag Céilí Mór auf der Grand Parade, strategisch günstig direkt neben dem Food Market, der auf der gleichen Straße war.
Ein Céilí ist einfach eine Veranstaltung, bei der getanzt wird, und mór heißt "groß" auf Irisch. Eine große Tanzveranstaltung. Vor fünf Jahren (glaube ich) haben sie den Guinness-Buch-Rekord für die meisten Leute bei einem Céilí mit 7.774 Tänzern in Cork gebrochen. Heute waren definitiv nicht so viele auf der Tanzfläche, aber das hat die Stimmung keineswegs gedämpft.

Es war schon ziemlich toll! Die Bands waren sehr gut und die vier Leute, die abwechselnd die Tänze und Schritte erklärt haben, hatten sehr viel irischen Humor.
"Gentlemen, those are ladies not horses."
"We have a rule here, it doesn't matter if you make one mistake, but if you make two, we'll have to break both your legs. I'm sorry, but that's the way it is."
"This is for dancing not for observing!"
Ich habe trotzdem am Anfang nur zugeschaut und Fotos gemacht, allein war es doch etwas abschreckend. Nach anderthalb Stunden habe ich leider Kopfschmerzen bekommen - ich finde das sehr unfair, ich trinke überhaupt nicht zu wenig! Aber wahrscheinlich ist das das Resultat von zu wenig Schlaf + zu oft zu spät ins Bett gegangen. Also werde ich heute wohl zeitig in mein Bett kriechen, auch wenn ich noch nicht weiß, wieviele Zimmergenossinnen ich diese Nacht habe, die eventuell auch gegen zwei und dann nochmal gegen vier von den Bars und Clubs zurückkommen. Nicht, dass ich etwas dagegen habe, immerhin ist das hier ein Hostel - aber eine Nacht ordentlicher Schlaf wäre schon schön!

Zurück zum Céilí. Gegen vier kam dann die große Band und ich habe mich aufgerafft und einen Siege of Ennis mitgetanzt. Ich kann ja schlecht erzählen, dass ich bei einem Céilí war und nicht getanzt habe. Es hat sehr viel Spaß gemacht, obwohl da die Phase, in der die Schritte erklärt wurden, schon vorbei war.
Dann bin ich gegangen, und das keine Minute zu früh - ich hatte den halben Weg zum Hostel hinter mir, als es zu regnen angefangen hat, und ich glaube kaum, dass jetzt auf der Grand Parade noch viel los ist.

Ich habe Fotos. Leider müssen sie auf ihre Veröffentlichung noch ein bisschen warten.

Mood: Sick nauseated-sick

The Corner House

Ich habe gestern Abend einen meiner Pläne in die Tat umgesetzt. Auf Empfehlung des netten Rezeptionsherren sind ich und zwei frische Hostel-Bekanntschaften zum "Corner House", das wirklich nur ein paar corners von Sheila's entfernt ist, gezogen und dort - war - Musik. Und Guinness. Und ich muss sagen, ich mag Beamish mehr als Guinness, außerdem ist es hier billiger. Ein Pint Guinness bekommt man für vier Euro, ein Pint Beamish für 3,50.
Die Stimmung war fantastisch! Das ist das, was ich mir unter craig vorgestellt hatte. Die Pubs hier sind so viel gemütlicher, unordentlicher und vollgestopfter als die Bars und Kneipen in Deutschland. "The Corner House" ist außerdem definitiv keine Touristenkneipe. Man geht über knarrende Dielen, sitzt auf alten Holzschemeln, die Wände hängen voller Bilder, alter Plakate, die ganze Bar ist mit Postkarten, alten Geldscheinen und ähnlichem eingedeckt und wenn ich dort arbeiten würde, müsste ich jedes Mal nach den Gläsern suchen, weil das alles definitiv nicht zur Übersichtlichkeit beiträgt. Aber genau das macht die Pubs so gemütlich!

Die "Band" waren ungefähr sieben Leute mit bunt zusammengewürfelten Instrumenten, die einfach um einen Tisch herum saßen, inmitten der anderen Leute. Wenn einer Lust hatte, hat er ein Reel oder einen Jig angestimmt und die anderen haben nach und nach eingesetzt. Und die irische Musik hat es an sich, dass man erstens die ganze Zeit dazu tanzen möchte und zweitens nach zwei, drei Liedern eine Stimmung hervorzaubert, die man gar nicht richtig beschreiben kann. Wir standen zwei Stunden zwischen Bar und Musikern herum, weil es so voll war, dass keine Hocker mehr für uns da waren, und es hat uns (mir zumindest) überhaupt nichts ausgemacht, weil die Stimmung einfach fantastisch war.
Die Menge ist eine bunte Mischung aller Altersklassen ab achtzehn und es ist keineswegs so, dass sie alle dasitzen und andächtig der Musik lauschen. Die Iren reden die ganze Zeit. Das macht auch nichts, die Musik ist schließlich dazu da, den Abend zu untermalen. Am Ende eines Stücks klatschen aber alle und je weiter der Abend fortschreitet, desto ausgelassener wird dieses Klatschen und Zujubeln.

Irischer kann es kaum werden! Sláinte!

Mood: Bouncy bouncy-energetic-hyper

Confusiël uses Pens

Irland, Tee und zum Sterben schöne Bilder.

Cunning Pens

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Music for the Scatterbrained


Soundtrack [Walt Disney]
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