News From the Fair Colleen
Ich lebe.
Meine Kopfschmerzen sind auch verschwunden, dafür haben ca. dreizehn Stunden Schlaf in der Nacht nach dem Céilí gesorgt (die ich auch wirklich nötig hatte, nur so nebenbei gesagt. Ich bin noch nie in meinem Leben sieben Uhr abends so müde gewesen).
Am nächsten Tag bin ich dann am Parnell Place in den Bus nach Waterford gestiegen, in dem nicht nur die Uhr, sondern auch die Überwachungskamera funktioniert hat - daran sieht man, was für ein wohlhabendes Nest dieses Waterford ist! Dort bin ich dann in den Bus nach Rosslare Harbour um- und nach einer weiteren Stunde in Wexford Town ausgestiegen.
Und zwar an der falschen Haltestelle.
Was zur Folge hatte, dass ich mein ganzes Gepäck die Hafenstraße entlang schleppen musste.
Inzwischen bin ich aber auf der Farm meines Hosts, der grundsätzlich nett ist und ein paar sehr interessante Projekte leitet, unter anderem zieht er einen "Wald" mit alten irischen Baumarten auf, hält Pferde statt eines Traktors und ist für den Haushalt und die Erziehung der mittlerweile fast vollständig erwachsenen Kinder zuständig, während seine Frau in Wexford Town arbeitet (ich finde das sehr niedlich, was ich ihm natürlich nicht gesagt habe).
Gestern habe ich Getreide gedroschen und geholfen, die Schweine in ihren Gehegen umzusortieren, und heute durfte ich an eines der Pferde, Beauty. Das klingt nett, ich weiß. Aber...
Angeblich sind die Arbeitszeiten hier sehr entspannt. Das hat er mir zumindest mehrmals gesagt. Bis jetzt habe ich davon allerdings noch nicht viel gesehen - wahrscheinlich muss es in Strömen gießen, damit die Regel "bei Regen wird nicht gearbeitet" in Kraft tritt, denn ansonsten bin ich hier von früh bis abends eingespannt.
Und dann haben sie dem Begriff "sinnlose Arbeit" eine völlig neue Perspektive gegeben. Vorhin hatte ich den Auftrag, eine Stunde lang neben dem Sohn des Hauses zu stehen, der einen Schuppen zerlegt hat. Warum? Um aller zehn Minuten ein paar Schrauben entgegen zu nehmen und einen Meter weiter in einen Topf zu tun.
Ja. Genau DESWEGEN habe ich mich bei WWOOF angemeldet. Ich wollte schon immer mal Schrauben in einen Topf werfen!
Und dann ist da noch meine Unterkunft. "Meine" ist schon wieder zu viel gesagt, denn ich teile sie mir mit dem Sohn des Hauses, obwohl es nur ein Caravan ist. Ein Caravan, in dem aus irgendeinem Grund allem ein äußerst widerlicher Geruch anhaftet. Vielleicht kommt das daher, dass sie ihn nur ca. aller zehn Jahre sauber machen, denn ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob der Teppich in meinem Schlafschrank noch als "Objekt" oder schon als "Tier" durchgehen würde. Über das Bad rede ich lieber gleich gar nicht.
Und dafür arbeite ich täglich mehr als sechs Stunden - Gratulation!
Aber nun gut. Ich werde es überleben.
Mood: Cynical
Meine Kopfschmerzen sind auch verschwunden, dafür haben ca. dreizehn Stunden Schlaf in der Nacht nach dem Céilí gesorgt (die ich auch wirklich nötig hatte, nur so nebenbei gesagt. Ich bin noch nie in meinem Leben sieben Uhr abends so müde gewesen).
Am nächsten Tag bin ich dann am Parnell Place in den Bus nach Waterford gestiegen, in dem nicht nur die Uhr, sondern auch die Überwachungskamera funktioniert hat - daran sieht man, was für ein wohlhabendes Nest dieses Waterford ist! Dort bin ich dann in den Bus nach Rosslare Harbour um- und nach einer weiteren Stunde in Wexford Town ausgestiegen.
Und zwar an der falschen Haltestelle.
Was zur Folge hatte, dass ich mein ganzes Gepäck die Hafenstraße entlang schleppen musste.
Inzwischen bin ich aber auf der Farm meines Hosts, der grundsätzlich nett ist und ein paar sehr interessante Projekte leitet, unter anderem zieht er einen "Wald" mit alten irischen Baumarten auf, hält Pferde statt eines Traktors und ist für den Haushalt und die Erziehung der mittlerweile fast vollständig erwachsenen Kinder zuständig, während seine Frau in Wexford Town arbeitet (ich finde das sehr niedlich, was ich ihm natürlich nicht gesagt habe).
Gestern habe ich Getreide gedroschen und geholfen, die Schweine in ihren Gehegen umzusortieren, und heute durfte ich an eines der Pferde, Beauty. Das klingt nett, ich weiß. Aber...
Angeblich sind die Arbeitszeiten hier sehr entspannt. Das hat er mir zumindest mehrmals gesagt. Bis jetzt habe ich davon allerdings noch nicht viel gesehen - wahrscheinlich muss es in Strömen gießen, damit die Regel "bei Regen wird nicht gearbeitet" in Kraft tritt, denn ansonsten bin ich hier von früh bis abends eingespannt.
Und dann haben sie dem Begriff "sinnlose Arbeit" eine völlig neue Perspektive gegeben. Vorhin hatte ich den Auftrag, eine Stunde lang neben dem Sohn des Hauses zu stehen, der einen Schuppen zerlegt hat. Warum? Um aller zehn Minuten ein paar Schrauben entgegen zu nehmen und einen Meter weiter in einen Topf zu tun.
Ja. Genau DESWEGEN habe ich mich bei WWOOF angemeldet. Ich wollte schon immer mal Schrauben in einen Topf werfen!
Und dann ist da noch meine Unterkunft. "Meine" ist schon wieder zu viel gesagt, denn ich teile sie mir mit dem Sohn des Hauses, obwohl es nur ein Caravan ist. Ein Caravan, in dem aus irgendeinem Grund allem ein äußerst widerlicher Geruch anhaftet. Vielleicht kommt das daher, dass sie ihn nur ca. aller zehn Jahre sauber machen, denn ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob der Teppich in meinem Schlafschrank noch als "Objekt" oder schon als "Tier" durchgehen würde. Über das Bad rede ich lieber gleich gar nicht.
Und dafür arbeite ich täglich mehr als sechs Stunden - Gratulation!
Aber nun gut. Ich werde es überleben.
Mood: Cynical

Confusiel - 6. Okt, 19:47