Montag, 16. Mai 2011

What Have You Heard, What Have You Seen?

Hui, bin ich müde. Ich habe heute den ganzen Tag damit verbracht, über Steine zu wandern und über Mauern zu klettern, nicht vom Wind von den Klippen geweht zu werden, mich warmzuhalten und ständig auf die Uhr zu schauen. Und zwar auf Inishmore, der größten der drei Aran Islands. So sieht es dort aus:



Der Boden ist beinahe überall von verwitterten Kalksteinplatten bedeckt, die Mauern sind aus Kalkstein, alles ist Kalkstein und es wäre ziemlich grau und trist, wenn jetzt nicht Frühling wäre und aus allen Ritzen kleine Blumen und Gras wachsen würde.



Heute war außerdem eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen mir mein Reiseführer mal einen hilfreichen Hinweis gegeben hat. Statt zur berühmten, überlaufenen und nur von Luft aus beeindruckend aussehenden Dun Aengus (eine sehr alte Steinfestung) zu gehen, bin ich zur abgelegeneren, aber ältern und wilderen Dun Dúchathair (die "Schwarze Festung") gegangen, die auch wirklich sehr beeindruckend war. Direkt über dem Meer auf einer Klippe und vollkommen aus Kalkstein.



Klippe bedeutet das hier:



Ich bin so müde von dem ganzen Wind und der Kälte, das muss für heute reichen. Gute Nacht!

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Mood: Cold cold

Sonntag, 15. Mai 2011

So Near, so Far, so Inbetween

Heute ist es ziemlich grau in Galway, aber ich genieße diesen Sonntag trotzdem. Ich habe mir früh eine (sehr gute) Heiße Schokolade To Go in einem netten, kleinen Café gekauft und bin dann am Fluss entlang gewandert. Da kann man jetzt immer viele Angler treffen, die sich unter anderem auch in ihrem Angelzeug verfitzen und dann Sachen von sich geben wie:
"Fuck you, you fucking rod!"*



Ich bin dann an der großen, einschüchternden Kathedrale von Galway vorbei und weiter zur NUIG, der National University of Ireland, Galway, gegangen, die aus vielen neuen und einem sehr alten Gebäude besteht, das aber auch wirklich sehr schön ist.



Weil es so regnerisch war, hat es mich dann aber eher zum Flussufer und dem Park dort gezogen, wo ich eine Schwanenmutter mit vielen Schwanenkindern, mehrere Ruderteams, einige Spaziergänger mit Hunden und ein Blässhuhn beobachtet und ein bisschen im Gras gesessen habe. Irgendwann war es dann aber zu nass, also bin ich wieder zurück in Richtung Stadt gegangen und habe den sehr schönen Canal Walk gefunden, der mich wieder zurück ins Zentrum gebracht hat.
Hier sind zwei Schwäne auf dem Kanal:



Und eine einsame Schleuse, mitten in der Stadt:



Ich habe schon Pläne für morgen, aber die verrate ich noch nicht. Erst mal eine triumphierende

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und Gratulation den beiden "lustigen Pinseln" aus Irland, die gestern den Grand Prix nicht gewonnen haben. Die beiden sind so grauenhaft, dass sie schon wieder witzig sind.

Mood: Relieved complacent-content-full-indifferent-relieved-satisfied



* Wir sind hier nicht in Amerika und ich nehme mir jedes Recht, Schimpfwörter nicht zu zensieren, so viel ich will.

Samstag, 14. Mai 2011

Oh, Alice, dear, where have you been?

Meine Zeit in Irland neigt sich ihrem Ende entgegen... und darüber bin ich ganz froh. Zuerst die seit langem versprochenen Fotos, die man mit diesem Passwort erreichen kann:

Spring


Und ich habe schon wieder neue Fotos, die noch sortiert werden müssen. Letzte Woche habe ich mich mit meinen Großeltern und meiner Tante in Galway getroffen und wir sind zusammen nach Donegal Town gefahren - farther north than I've ever been! Es war wirklich schön. Donegal Town ist eine sehr kleine, sehr niedliche Stadt in schöner Umgebung, unter anderem mit einem Schloss, einer ehemaligen Abtei und einigen kleinen Läden.



Nach zwei Tagen dort sind wir noch weiter in den Norden gefahren, nach Glencolumkill, immer noch County Donegal. Das ist ein Dorf am Ende der Welt, so still, dass mir danach Galway vollgestopft und beängstigend vorkam. Moor, Meer und viele Schafe... und leider auch viel Wind und Regen. Ich fand es trotzdem sehr schön.
Jetzt sind meine Verwandten leider wieder in Deutschland und ich sitze in Galway und fühle mich mal wieder wie Falschgeld. Aber ich habe noch ein paar schöne Pläne für meine restlichen Tage/Wochen... und bald ist Juni!

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Mood: Hungry hungry-restless-sore-uncomfortable-worried

Montag, 25. April 2011

Easter Walks

Frohe Ostern!

Ich werde in den nächsten Tagen hoffentlich endlich dazu kommen, meine Fotos wieder in den Griff zu kriegen, denn jetzt habe ich meinen wohlverdienten Urlaub mit Hund und leerem Haus. Das leere Haus ist einfach zu hüten, der Hund leider nicht. Sie springt die meiste Zeit winselt um mich herum, versucht, meine Zehen, Knie und Finger abzulecken und kratzt an den Türen, wenn ich mich endlich mal in Sicherheit gebracht habe. Zu viel Zuneigung! Zu wenig Selbstständigkeit!

Außerdem ist sie nicht sehr gut erzogen. Wenn ich sie ausführe, springt sie ständig vor Autos und ich muss sie meistens erst anbrüllen, ehe sie auf mich hört. Immerhin habe ich ihr jetzt beigebracht, neben mir zu laufen und sich nicht die ganze Zeit hinter mir her schleifen zu lassen bzw. vorne weg zu rennen. Falls irgendjemand Erfahrung mit jungen, aufmerksamkeitsgestörten Hunden hat, bitte herkommen, sich um Miss Coco kümmern, vielen Dank.

Aber ich muss sagen, die Spaziergänge, die wir zusammen unternehmen, gefallen mir trotzdem. Überall, wo ein bisschen Grün ist, riecht es jetzt richtig nach Frühling, einige wenige Bäume blühen und die Wiesen sind ganz gelb vor lauter Löwenzahn. Das freut mich sehr. Heute habe ich ein Fasanenweibchen dabei beobachtet, wie es langsam über die Straße gewackelt und auf der anderen Seite im Graben verschwunden ist. Wir konnten sogar ganz nah herangehen, bevor es laut schreiend davongeflogen ist. Und das ist nicht der einzige Fasan, den ich hier gesehen habe, es wimmelt nur so von ihnen in den Hecken! Wenn man jetzt Rosinen mit Schlafmittel hätte!

Mood: Peaceful calm-mellow-peaceful-recumbent-relaxed

Dienstag, 12. April 2011

Tell Everybody I'm on my Way

Und es ist April. Mir bleiben weniger als zwei Monate, und das ist gut so - ich freue mich darauf, zurück nach Hause zu fahren, und gleichzeitig ist der Rest meiner Zeit in Irland so überschaubar geworden, dass ich mir keine Sorgen mehr machen muss. Von jetzt an werde ich fast nur noch Reisen und Genießen und Erforschen, darauf kann man sich doch nur freuen, oder?
Außerdem ist jetzt Frühling. Zwar ist der hier ein bisschen zaghafter und versteckter als zu Hause und insgesamt sieht es immer noch sehr grün-braun überall aus, aber wenn man über das Moor läuft, sieht man in den Spalten und Ritzen im Kalkgestein Veilchen und Gänseblümchen und irgendwie macht mich das glücklich.

Meine Fotos sind immer noch nicht sortiert. Tut mir leid.

Als ich mich letzten Mittwoch von meiner Familie in Claremorris, Mayo verabschiedet habe, war das mit geteilter Stimmung. Ich habe mich bei ihnen mit Abstand am wohlsten gefühlt, ausgenommen natürlich unsere Freunde in Tipperary. Aber als ich dann nach einer Stunde in der winzigen Stadtbibliothek im Bus nach Charlestown saß und zugehört habe, wie sich der Busfahrer mit den Locals unterhalten hat ("No, you can't go to Knock and expect Mary to sort all of that out for you..." - Knock ist ein Wallfahrtsort in County Mayo), hat mich wieder dieses schöne, vertraute Irland-Gefühl überkommen. Ich denke, dass ich bereit bin, meine verbleibende Zeit hier nach Kräften zu genießen.

Meine neue Stelle ist auf einem Campingplatz nahe Ballaghaderreen in County Roscommon, wo ich in Gesellschaft eines älteren englischen Ehepaares, deren Sohn und einer anderen Wwooferin aus Japan bin. Es ist recht nett hier, aber ich bin jetzt nicht vollkommen aus den Latschen gehoben. Der Herr des Hauses und mein Gastgeber kann manchmal etwas merkwürdig sein, aber das ist erträglich.
Ich bleibe noch eine Woche lang hier, dann fahre ich zurück nach Claremorris und hüte dort Haus und Hund, während meine Gastfamilie in den Urlaub fährt. Darauf freue ich mich schon sehr - endlich mal wieder ungestört frei haben, der Hund zählt jetzt mal nicht als Belastung, Bäder nehmen, kochen, was ich will, lesen, lange ausschlafen, Spaziergänge machen, Schokolade für mich allein haben, singend durch die Zimmer tanzen... wie ich das vermisst habe!


Mood: Bouncy bouncy-energetic-hyper

Montag, 28. März 2011

Happy Birthday!

Uh, es ist schon wieder fast April. Und ich schreibe in immer größeren Abständen. Das Problem ist nicht, dass ich mein Journal nicht mehr mag, es passiert hier nur so viel und ich komme zu nichts.

Ich bin mittlerweile in Mayo, seit drei Wochen, um genau zu sein. Die Familie, bei der ich wohne, ist unheimlich nett. Außer mir ist noch ein französisches Paar hier, und in der ersten Woche waren wir für einige Zeit zu fünft, aber die beiden Amerikanerinnen, die da auch hier waren, sind schon seit St. Patrick's Day nicht mehr hier. Ich habe sehr viel zu erzählen - eigentlich wollte ich keinen Beitrag schreiben, bis ich nicht meine Fotos sortiert habe, aber ich habe das Gefühl, ich sollte trotzdem einfach mal ein Lebenszeichen senden. Here goes: Ich lebe noch. Mir geht es gut.

Außerdem ist morgen der Geburtstag meines ältesten Bruders, alles Gute!
Ich melde mich bald wieder, mit Details und Bildern und Meinungen und hoffentlich einigen unterhaltsamen Beiträgen. Lasst es euch bis dahin gut gehen.

Cheers!

Mood: Rushed bitchy-rushed-stressed

Mittwoch, 2. März 2011

Roalty and why Eating Croissants in Public is Highly Offensive

Nach einem Tag in verschiedenen Bussen bin ich wieder in Galway, wohlauf und gesund. Mein Hostel ist extrem toll - modern und hell und groß und gemütlich, leider auch voller Leute. Aber das habe ich schon erwartet, Galway ist schließlich auch eine Studentenstadt und in diesem Land scheint es üblich zu sein, dass Studenten in Hostels wohnen.
Diesmal wohne ich auch nicht direkt über einem Pub, sondern ungefähr drei Minuten vom Zentrum entfernt in einer weitaus ruhigeren Gegend. Das ist eine große Erleichterung!

Gestern Abend bin ich dann allein zum Kino im Industriepark um die Ecke gewandert und dort in "The King's Speech" gegangen. Wer den noch nicht gesehen hat - ich befehle euch, ins Kino zu gehen und diesen Film anzuschauen. In der Originalfassung. Er ist gut. Er ist sehr gut. Ich gehe heute Abend noch mal. Der Eintritt in diesem Kino ist aber auch niedrieger als in den Kinos, in denen ich bisher war - statt 8,50€ nur 6,50€, sehr nett.

Heute habe ich einen Tag zum Erledigen des Papierkrams eingelegt. Das heißt, ich will heute möglichst alles für die kommenden Monate fertig planen oder zumindest die nötigen Schritte einleiten, damit ich das nicht die ganze Zeit mit mir herumschleppe. Wenn ich daran denke, wie lange es noch bis Juni ist... immerhin habe ich anderthalb Monate weg, jetzt sind es nur noch drei. Und im Mai und im Juni bekomme ich Besuch, das wird schön.

Ansonsten war ich heute Einkaufen und habe auf dem Eyre Square neben einer Gruppe Straßenmusiker ein Schinken-Pilz-Croissant gegessen. Croissants in der Öffentlichkeit zu essen sollte eine Art Sportdisziplin sein, es ist beinahe unmöglich, das Croissant zu genießen und hinterher noch wie eine halbwegs respektable Person auszusehen. Ich hatte sehr viel Spaß. Während des Essens und hinterher, als ich diverse Käse- und Krustenreste von meinem Mantel entfernt habe. Was tut man nicht alles für kulinarische Genüsse.
Ich werde mich jetzt weiter mit meinem Kalender beschäftigen und meine kommenden Kopfschmerzen ignorieren.

Mood: Good good

Montag, 28. Februar 2011

I Was Drawn to the Light

Ja, ich geb's ja zu, ich bin ein Kind und ein launisches noch dazu und meine Journaleinträge strahlen nicht wirklich die kühle Gelassenheit einer allein reisenden Dame aus. Tut mir leid.
So, das war jetzt die Warnung. RAAAAAAAA! Ich war vorgestern und heute im Nationalpark, und es war toll! Ich weiß nicht, ob ihr das versteht, aber wenn ich in einem Wald bin, bekomme ich dieses unbändige Losrennen-Gefühl und bin überhaupt sehr glücklich. Es klingt sehr irrational, wenn ich das jetzt so hinschreibe. Aber es ist wunderbar!

Ich habe über hundert Fotos gemacht, hier ist meine persönliche Auswahl als Fotoalbum, dazu dieses Passwort (wie immer alles Kleinbuchstaben):

Killarney

Ach, ihr Armen, die ihr nicht mit nach Irland kommen wolltet. Euch entgeht viel.

Morgen fahre ich weiter nach Galway, wo ich endlich, endlich "The King's Speech" anschauen werde. Darauf warte ich schon seit Januar, und das nur, weil es in der Provinz Irland kaum Kinos gibt! Aber nun. Und dann werde ich meine Liste mit Sehenswürdigkeiten weiter abarbeiten.

Mood: Hopeful hopeful-optimistic-thankful-touched

Confusiël uses Pens

Irland, Tee und zum Sterben schöne Bilder.

Cunning Pens

Erfahrt mehr...
...über dieses Journal!

Music for the Scatterbrained


Soundtrack [Walt Disney]
Alice in Wonderland


Tori Amos
Under the Pink


Suzanne Vega
Solitude Standing

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Zuletzt aktualisiert: 30. Mai, 22:24

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